SPD-Politiker besuchen Jugendsozialwerk Landshut
Hinter dem sperrigen Begriff „Berufseinstiegsbegleitung“ verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte, die jungen Menschen seit über einem Jahrzehnt Berufs- und Entwicklungschancen bietet. Doch die Fortsetzung der Geschichte ist derzeit in Gefahr, berichtete der Leiter des Katholischen Jugendsozialwerks Landshut, Ludwig Weber der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Ruth Müller, die zusammen mit den beiden Fraktionsvorsitzenden aus Stadt und Landkreis Landshut, Anja König und Peter Forstner, zu Gast war.
Fianzielle und personelle Kürzung bedeutet weniger Plätze bis hin zum Aus für dieses Projekt. Das hätte auch fatale Folgen für die Kommune.
Zusammen mit der Leiterin der Fachstelle für Berufseinstiegsbegleitung, Sandra Huber, schilderte Ludwig Weber die aktuelle Entwicklung: „Wenn im Haushalt des Bayerischen Landtags nicht mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, bedeutet das zum einen eine Verschlechterung des Personalschlüssels auf 1:25 statt bisher 1:20 und eine Verkürzung der Laufzeit auf maximal 36 Monate anstatt 48 Monaten zurzeit. Die Sozialpädagogen, die als Berufseinstiegsbegleiter im engen Schulterschluss mit den Mittelschulen, den Schülern und Eltern und den Ausbildungsbetrieben stehen, begleiten Jugendliche auf dem Weg ins Arbeitsleben. „Nicht jeder Schulabsolvent hat ein Elternhaus, das Wert auf gute Bildung legt oder ist oft auch von der persönlichen Reife noch nicht so entwickelt, um selbständig einen Ausbildungsplatz zu finden und die Ausbildung dann auch durchzuziehen“, machte Sandra Huber deutlich.
Solche Projekte müssen unterstützt werden, denn diese Jugendlichen brauchen Hilfe und Unterstützung. Hier schlummert Potential, was für die Gesellschaft unheimlich wichtig ist.
„Wir sind froh, dass es diese Unterstützungsmöglichkeit für junge Menschen gibt, denn sie spart letzten Endes Folgekosten für uns in den Kommunen“, machte die Fraktionsvorsitzende der SPD im Landshuter Stadtrat Anja König, deutlich. „Wir wissen doch auch, dass die letzten zwei Schuljahre für die Jugendlichen alles andere als einfach waren“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landshuter Kreistag, Peter Forstner. Umso unverständlicher sei es, dass nun genau an dieser Stelle gespart werden soll.
Im Jahr der Jugend müssen auch die Gelder weiter fließen
„Und gleichzeitig will die Staatsregierung das Jahr 2022 zum „Jahr der Jugend“ machen“, berichtete Ruth Müller, MdL aus dem Bayerischen Landtag. Hier gehe es mehr um Symbolpolitik und schöne Slogans statt um konkrete Hilfen und Maßnahmen, ärgert sich die Abgeordnete. „Eigentlich hatten wir gedacht, dass nach der Aufregung im letzten Jahr, als die Mittel gestrichen werden sollten, erkannt worden sei, welch wichtige Arbeit im Rahmen der Berufseinstiegsbegleitung geleistet werde“, so Müller. Erst durch einen interfraktionellen Haushaltsantrag im Frühjahr 2021 konnte die Fortführung der Maßnahme gesichert werden. „Damit können rund 3.500 Jugendliche in ganz Bayern gefördert und unterstützt werden, wenn für sie der Schritt ins Berufsleben beginnt“, rechnete Ludwig Weber vor. „Die Eingliederung in eine Berufsausbildung ist damit eine Investition in die Zukunft der jungen Menschen, aber auch ein wichtiger Beitrag für die Fachkräftesicherung in handwerklichen und gewerblichen Berufen in unserem Land“, bekräftigt Müller die positive Wirkung dieses Projekts.