Anja König zu Gast bei SPD 60plus Niederbayern in Plattling
Nach einer langen Pause trafen man sich wieder in den Fischerstuben in Plattling. Vorsitzender Hartmut Manske begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die Referentin Anja König, Stadträtin und Bezirkstags-kandidatin aus Landshut. Anschließend erhoben sich die Anwesenden zum Gedenken an zwei in den letzten Tagen verstorbenen Genossen Ernst Baier aus Passau und Dietmar Franzke MdL a.D. aus Landshut.
Anja König, Stadträtin und Fraktionsvorsitzende in Landshut, Bezirksvorsitzende der SPD AG Gesundheitswesen und Landesvorsitzende der DL 21 stellte sich als Bezirkstagskandidatin für den Stimmkreis Landshut vor und stellte den Bezirk vor.
Die Kernaufgaben des Bezirks umfassen die Bereiche Soziales, Gesundheit, Kultur- und Heimatpflege, Bildung und Jugend sowie die Fachberatung für Fischerei. Als überörtlicher Träger der Sozialhilfe unterstützt der Bezirk Pflegebedürftige, Senioren und Kranke sowie Menschen mit Behinderungen, die auf Hilfeleistungen angewiesen sind. Mit dem Bezirksklinikum Mainkofen sowie den Bezirkskrankenhäusern Landshut, Straubing und Passau sichert der Bezirk die psychiatrische Versorgung Niederbayerns. Dazu gehören neben den Bezirkskrankenhäusern auch schulische Einrichtungen wie das Institut für Hören und Sprache in Straubing sowie das Agrarbildungszentrum Landshut-Schön-brunn.Dies sei ein breites Spektrum und viel Verantwortung.
Mit den Betroffenen reden
Sie selbst sei seit über 31 Jahren in der gesetzlichen Krankenversicherung mit vielen Vor-Ort-Terminen tätig. Ihre Devise laute: Mit den Betroffenen reden, die Sorgen und Nöte erfragen und versuchen, Lösungen zu finden. Gerade Menschen mit besonderem Hilfebedarf, mit körperlichen und/oder psychischen Behinderungen und auch deren Vereine und Institutionen brauchen unsere Unterstützung, sie haben meist keine Lobby, nehmen was sie kriegen und trauen sich oft nicht Forderungen zu stellen, weil viele der Leistungen als freiwillige Leistungen betitelt werden und ihnen selbst dazu die Mittel fehlen.
Gemeinsame Freizeitaktivitäten sind die beste Therapie
Als Beispiel verwies Frau König auf ein Gespräch beim Sozialteam in Landshut. Die Unterbringungskosten und die Therapien werden zwar durch den Bezirk übernommen, aber kein einziger Euro für gemeinsame Freizeitaktivitäten. Dabei sei die Wiedereingliederung in die Gesellschaft das eigentliche Hauptziel dieser betroffenen Menschen. Gemeinsam die Freizeit zu verbringen, dabei Leute kennen lernen ist doch die beste Therapie, um sich wieder zurechtzufinden.
Die Bezirkskrankenhäuser seien allesamt schlichtweg überlastet. Es gebe lange Wartezeiten für dringend notwendige Therapien. Hier müsse auf zwei Ebenen dringend etwas passieren: es müsse dafür gesorgt werden, dass die ambulante Versorgung verbessert wird, damit könnten viele stationäre Fälle vorher abgefangen werden. Und insgesamt müsse sich die Krankenhausfinanzierung ändern, das Fallpauschalensystem müsse überwunden werden.
Als Verwaltungsrätin im Klinikum Landshut wisse sie, dass der Freistaat Bayern Investitionsmaßnahmen fördere, aber die Krankenhäuser blieben auf viel zu hohen Eigenanteilen sitzen, die sie meist nicht stemmen könnten und dann wieder die Stadt einspringen müsse. Es könne auch nicht sein, dass für Modernisierung, Erweiterung oder auch Energieeffizienz die Kosten vom Freistaat abgewälzt und durchgereicht werden. „Ich habe jetzt nur einen kleinen Bereich der Bezirksaufgaben und meine Meinung dazu aufzeigen können, für eine Fortsetzung des Gesprächs stehe ich gerne zur Verfügung.“ beendete Anja König unter großen Beifall ihren Vortrag.
Bildunterschrift:
Die Vertreter*nnen der AG 60plus aus den Unterbezirken,
v.l. Maria Manske Dingolfing-Landau, Horst Juhr, Rottal-Inn, Monika Hartl Regen, Eduard Beck Landshut, Hartmut Manske Bezirksvorsitzender, Anja König Bezirkstagskandidatin sowie Maria Eckinger Passau.
Die Unterbringungskosten und die Therapien werden zwar durch den Bezirk übernommen, aber kein einziger Euro für gemeinsame Freizeitaktivitäten. Dabei sei die Wiedereingliederung in die Gesellschaft das eigentliche Hauptziel dieser betroffenen Menschen. Gemeinsam die Freizeit zu verbringen, dabei Leute kennen lernen ist doch die beste Therapie, um sich wieder zurechtzufinden.