Ruth Müller, MdL informiert sich gemeinsam mit Stadträtin Anja König über die Sicherheitslage an den niederbayerischen Bahnanlagen
Bei einem Fachgespräch tauschten sich am Montag die Landtagsabgeordnete Ruth Müller und SPD-Stadträtin Anja König mit Polizeidirektor Stephan Schrottenbaum und Gruppenleiter Polizeioberkommissar Stephan Weindich über die Lage der Bundespolizei aus. Beim Gespräch im Bundespolizeirevier Landshut ging es vor allem um die Tätigkeitsschwerpunkte und Einsatzgebiete der Beamtinnen und Beamten. Auch wenn bei der täglichen Arbeit die Fälle überwiegen, in denen es Probleme mit Reisenden oder Personen auf dem Bahnhofsgelände gebe, so bleiben doch oft die netten Begebenheiten in Erinnerung. Und davon hatten die beiden Gesprächspartner der Bundespolizei auch zwei Beispiele parat: „Wir konnten einem jungen Mann helfen, der die Tasche mit dem Verlobungsring im Zug hatte liegen lassen“. Auf dem kurzen Dienstweg wurde er dem Bräutigam gebracht, sodass dieser seinen Heiratsantrag machen konnte. In Erinnerung geblieben ist auch der vergessene Laptop, auf dem die Doktorarbeit war. Auch er konnte seinem Besitzer wieder übergeben werden. Müller bedankte sich für den täglichen Einsatz an 24 Stunden am Tag und rund um die Uhr für die Sicherheit der Bevölkerung bei den Beamten: „Sie sorgen im besten Fall durch De-Eskalation schon dafür, dass Probleme erst gar nicht entstehen“, so Müller. Stadträtin Anja König pflichtete ihr bei: „Für uns als Stadt Landshut ist der Hauptbahnhof eine wichtige Infrastruktur-Einrichtung und wir sind dankbar, dass Sie durch Ihre Präsenz einen wichtigen Beitrag dazu leisten.“
So klein und doch so effektiv
Landshut ist wie der Rest Niederbayerns, mit Ausnahme von Kelheim, der Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Passau . Neben dem Landshuter Bahnhof betreut die 34-köpfige Truppe des Bundespolizeirevieres Landshut tagtäglich in je zwei 12 -Stunden-Schichten die Bahnhöfe zwischen Neufahrn i. NB, Passau bis Vilsbiburg. Zu ihren Aufgabenfeldern gehört es, die Bahnhöfe und den Personennahverkehr vor Angriffen zu schützen. Dazu zählen gefährliche Eingriffe in den Zugverkehr, Vandalismus und Eigentums- und Gewaltkriminalität. Darüber hinaus kümmern sich die Beamtinnen und Beamten um unerlaubt Einreisende und versuchen Schleuserbanden das Handwerk zu legen. Der Landshuter Bahnhof ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Niederbayern und Einzugsgebiet von München. Das wird vor allem bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen, dem Oktoberfest, dem Straubinger Gäubodenfest oder der anstehenden Landshuter Hochzeit deutlich, bei denen die Bundespolizeibeamten durch Streifengängen am Gleis oder innerhalb der gefährdeten Züge für die Sicherheit der Mitreisenden sorgen. Niederbayern zählt zu den „bahntechnisch unauffälligen Regionen“. Sicherheitsliebende Niederbayern dürfen aufatmen, denn mittlerweile ist das Landshuter Bundespolizeirevier personell gesehen gut aufgestellt. Hinzu kommt, dass das Betreuungsgebiet der Bundespolizeiinspektion Passau im bayernweiten Vergleich als sicheres Gebiet eingestuft werden kann. Zwar ergab sich bei den diesjährigen Gewaltdelikten eine Steigerung, mit 37 Fällen in Landshut und 38 Fällen in Passau fällt dies allerdings dennoch nicht ins Gewicht. In München und Nürnberg hatten die Beamten im Vergleich hierzu 758 und 672 Fälle zu bewältigen. Bei der Anzahl der Schwarzfahrten und Waffendelikte registriert man unterdessen sogar rückläufige Tendenzen. In Bezug auf die Coronamaßnahmen hat Polizeidirektor Schrottenbaum, der selbst täglich Zug fährt, wenig Negatives zu berichten, so überwog die Anzahl der verantwortungsbewussten Passagiere. Auch in den drei Sommermonaten, in denen das 9-Euro-Ticket galt, gab es trotz einer deutlich stärkeren Bahnnutzung keine größeren Vorkommnisse.
Zuständigkeit
Komplexer ist es hingegen, wenn es um die Zuständigkeit der Bundespolizei geht. Der Pendlerparkplatz an der Oberndorferstraße gehört organisatorisch nicht mehr zum Zuständigkeitsbereich der Dienststelle. Das ist nämlich das Einsatzgebiet der Landespolizei, mit denen die Bahnpolizei allerdings bestens zusammenarbeitet und in engem Kontakt steht. „Natürlich greifen wir, allein schon im Rahmen der Strafprozessordnung, ein, wenn Gefahr droht“, so der verantwortliche Gruppenleiter Weindich. „Wir helfen, wo wir helfen können, aber oftmals sind uns vor unserer eigenen Haustür gesetzlich die Hände gebunden. Dann müssen wir auf das Eintreffen der zuständigen Kollegen der Landespolizei warten“, so der Polizeioberkommissar weiter.