SPD Landshut besichtigt Weltacker
Was braucht ein Mensch zum Leben? Kann unser Planet eine wachsende Bevölkerung ernähren, kleiden und mit Energie versorgen? Um solche Fragen und die Suche nach Antworten geht es dem im Jahr 2020 gegründeten Verein Weltacker Landshut e. V., der in Landshut Schönbrunn mit der Anlage eines Weltackers die Zusammenhänge zwischen Konsum, Ernährungssicherheit, Biodiversität und Klimaschutz veranschaulicht und mit allen Sinnen erfahrbar macht. So wurden auf 2000 m² – das ist die Ackerfläche, die bei gerechter Verteilung jedem Menschen auf der Erde zur Verfügung steht – fast vierzig Feldfrüchte angebaut und zwar im Verhältnis zu ihrer weltweit angebauten Fläche.
Ein Grund, warum die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja König ihre Partei- und Fraktionskolleg*innen angeregt hat, diesem Vorzeigeprojekt einen Besuch abzustatten: „Wir haben nur diese eine Erde. Wir müssen uns selber und unseren Mitmenschen immer wieder vor Augen führen, was auf der Erde regenerativ produziert werden kann und wieviel wir uns davon nehmen. So war in diesem Jahr der Erdüberlastungstag am 28. Juli und in Deutschland sogar schon im Mai. Das bedeutet: Wir verbrauchen deutlich mehr Ressourcen als uns zustehen, es wären dafür mehr als zwei Erden notwendig. Das ist nicht nachhaltig und nicht gerecht, weder gegenüber anderen Zeitgenossen noch gegenüber zukünftig lebenden Menschen.“
Eindrucksvoll erläuterten die stellvertretende Vereinsvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm, die zur Zeit den Verein kommissarisch leitet, und Vorstandsmitglied Klaus Karg, woran es liegt, dass wir in Deutschland und in Europa insgesamt mit 2000m² pro Person nicht auskommen, so dass wir Ackerland in Anspruch nehmen, welches Menschen in anderen Ländern fehlt.
Wir sollten uns daher sowohl als Einzelne aber auch über politische Rahmenbedingungen für einen effektiveren Klima- und Ressourcenschutz einsetzen.
Fabian Dobmeier, stellv. Parteivorsitzender der Landshuter SPD
„Der Verein Weltacker Landshut e. V. betrachtet das Projekt Weltacker als Bildungsauftrag für alle Altersgruppen. Mit wöchentlichen öffentlichen Führungen und weiteren Angeboten für Schulklassen, Vereine und andere Besuchergruppen, soll das Bewusstsein dafür gestärkt werden, wie eigene Entscheidungen im täglichen Leben mit den Herausforderungen unserer Zeit zusammenhängen“, so Klaus Karg.
Als passionierter Gärtner zeigte sich Stadtrat Gerd Steinberger sehr erstaunt darüber, was alles auf dem nicht optimalen und sehr steinigen Boden wächst und gedeiht: „Schön, dass Landshut hier, mit dem ersten Weltacker in Bayern, eine Vorreiterrolle übernommen hat. Eine Führung auf dem Weltacker stellt das eigene Konsumverhalten in einen direkten Wirkzusammenhang mit dem, was Landwirte auf der ganzen Welt zur Deckung unserer Grundbedürfnisse anbauen und wie sie es tun, so dass dies der erste Schritt sein kann, beim Konsum von Lebensmitteln und dem Kauf von Kleidern überlegter und nachhaltiger zu handeln.“
König bedankte sich im Anschluss an die Führung bei Kathy Mühlebach-Sturm und Klaus Karg: „Eines ist uns jetzt noch bewusster geworden: Es ist nicht der Mensch an sich, sondern eher sein übermäßiges Konsumverhalten, welches die Erde und die Umwelt bedrohen. Wenn wir mit diesem Bewusstsein ins Handeln kommen, könnten wir als viele Einzelne dazu beitragen, dass der Weltüberlastungstag dem Ende eines Kalenderjahres immer näher rückt.“