Zur Bewertung der Landkreisgemeinden über deren ÖPNV-Anbindung an die Stadt Landshut – Grafik vom 15.12.2021-Leserbrief von Herbert Lohmeyer (links im Archiv-Bild)
Aus dem Artikel „Für 30 Prozent mehr Leistung“ zu den Bemühungen des Landkreis Landshut zum ÖPNV heißt es u. a., dass 15 Prozent der 35 Landkreisgemeinden unzufrieden mit ihrer ÖPNV-Anbindung an die Stadt Landshut sind. In den Monaten zuvor wurde ja schon durch das beauftrage Ingenieurbüro und die Landkreisverwaltung zutreffend festgestellt, dass der ÖPNV in den Landkreisgemeinden nahezu ausschließlich ein Schülertransportverkehr ist. Die abgebildete Grafik zeigt die Rückmeldungen der einzelnen Gemeinden. Hier möchte ich als Bürger der Gemeinde Tiefenbach auf zwei Gemeinden eingehen – auf die Gemeide Vilsheim, weil dies die Buslinie Vilsheim – Tiefenbach – Landshut betrifft, und auf die Marktgemeinde Essenbach, weil sich diese auf die Steigerung um 30 Prozent auswirken könnte.
Bei der Befragung der Gemeinden über deren Zufriedenheit hatte die Gemeinde Vilsheim geantwortet, dass sie mit dem ÖPNV gut bis sehr gut an die Stadt Landshut angebunden wäre. Die Gemeinde Tiefenbach, die mit der exakt selben Buslinie angebunden ist, ist demnach ungenügend an Landshut angebunden. Als ehemaliger Bürger der Gemeinde Vilsheim und seit vier Jahren Bürger der Gemeinde Tiefenbach ist die Einschätzung der Gemeinde Tiefenbach absolut zutreffend. Außer den Schulbussen gibt es nahezu keine ÖPNV-Anbindung an Landshut. Warum die Gemeinde Vilsheim das exakt anders sieht, ist kein Geheimnis: der die Buslinie Vilsheim – Tiefenbach – Landshut betreibende Busunternehmer, die Fa. Schrafstetter, sitzt in Vilsheim. Zudem ist deren Geschäftsführer, Andreas Schrafstetter, Mitglied des Gemeinderates Vilsheim. Hier gibt also eine Gemeinde aus Gründen der Befangenheit ganz offensichtlich eine viel zu positive Bewertung ab. Gleichzeitig schadet dieses Votum der Gemeinde Vilsheim deren Bürger*innen sowie auch den Bürger*innen der Gemeinde Tiefenbach. Zudem hat dieses Votum der Gemeinde Vilsheim überhaupt keinen Weitblick, denn eine bessere ÖPNV-Anbindung an Landshut würde Vilsheim sehr viel attraktiver machen und dem örtlichen Busunternehmer wohl kaum schaden. Gleichzeitig könnte diese geschönte Beurteilung der Gemeinde Vilsheim ein Schaden für die Gemeinde Tiefenbach darstellen. Beides hat man in Vilsheim offensichtlich nicht verstanden.
Zur Marktgemeinde Essenbach wird dargestellt, dass diese keine Bewertung über deren ÖPNV-Anbindung an Landshut abgegeben hat. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. In der Marktgemeinde Essenbach baut der Landkreis Landshut sein neues Landratsamt. Und weil man in Essenbach natürlich genau weiß, dass der Landkreis dieses gut an den ÖPNV von und nach Landshut anbinden muss und auch wird, hat man erst gar keine Bewertung abgegeben.Und bezüglich der Absicht des Landkreises, den ÖPNV um 30 Prozent zu verbessern, stellt sich zumindest die Frage, ob nicht 15 bis 20 Prozent davon allein die Verbindungen von und nach Essenbach wegen des Landratsamtes ausmachen.
Herbert Lohmeyer, 84184 Tiefenbach