Ute und Horst Kubatschka feierten ihren 80. Geburtstag
Am vergangenen Donnerstag und Freitag feierten Horst und Ute Kubatschka mit nur einem Tag Abstand ihre 80. Geburtstage. Ein guter Grund für ihre aktuelle Parteispitze und die SPD-Stadtratsfraktion nicht nur zu gratulieren, sondern auf die Lebenswerke des Ehepaares Kubatschka zurückzublicken. Der Jubilar und die Jubilarin freuten sich sichtlich über die Abordnung der Partei, der die beiden ihr ganzes Leben gewidmet haben und diese bis heute aktiv und treu unterstützen.
Horst Kubatschka hat sich schon in jungen Jahren sehr für Politik interessiert. Während seine Schulkameraden Karl May-Bücher lasen, widmete er sich der Lektüre der Tageszeitung. Seine soziale Kompetenz wurde wesentlich durch seine Mitarbeit bei den Christlichen Pfadfindern geprägt. Mit 17 Jahren trat er dann in die SPD ein und hatte dort zahlreiche Ehrenämter auf den verschiedenen Ebenen der Partei inne. Als Juso-Vorsitzender machte er sich Ende der 60-iger Jahre bekannt. 1972 wählten die Landshuter*innen Kubatschka erstmals in den Stadtrat, dem dann insgesamt 24 Jahre angehörte. Dort war er u. a. Mitglied im Krankenhausausschuss, im Zweckverband Stadttheater, im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, im Haushaltsausschuss und im Verkehrssenat. Ganz besonders wichtig waren ihm die Mitarbeit im Kultursenat und im Umweltsenat, denn gerade für die Umweltpolitik kämpfte er in seiner gesamten politischen Laufbahn. Seine Erfahrungen aus dem kommunalen Ehrenamt waren für ihn das Rüstzeug für die Arbeit im Bundestag, dem er von 1990 bis 2005 angehörte. Fast seine gesamte Abgeordnetenzeit war er auch Mitglied der Enquete-Kommissionen: „Klima-Schutz der Erdatmosphäre“, „Energie“ und „Kultur in Deutschland“, deren er stellvertretender Sprecher war. Für zahlreiche Gesetze zeichnete er sich als federführender Berichterstatter aus. So z.B. für das Atomausstiegsgesetz, das Gesetz für erneuerbare Energien, weitere Gesetze im Bereich der Technologie, Umwelt und Kultur. Nach seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag 2005 war und ist er weiterhin ehrenamtlich für die SPD tätig. „Ob als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60plus und jetzt noch als Vorstandsmitglied bis auf Bezirksebene oder auch in den Parteivorständen auf verschiedenen Ebenen sind deine Mitarbeit, deine Meinung und dein politisches Fachwissen enorm wichtig für uns. Und auch dafür danken wir dir ganz besonders.“, hebt Parteivorsitzende Patricia Steinberger die Verdienste von Host Kubatschka hervor. Für seine Verdienste erhielt er auch die 1991 die Ehrenurkunde für Verdienste in der kommunalen Selbstverwaltung, 1996 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze und 2005 die Goldene Bürgermedaille durch die Stadt verliehen.
„Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“, ein Sprichwort, das hier wie die Faust aufs Auge passt. Ute Kubatschka, die seit 57 Jahren mit Horst Kubatschka verheiratet ist, hat fast ihr gesamtes Leben der Unterstützung schwächerer Menschen und für eine Verbesserung der Lebensbedingungen eingesetzt. 1966 trat sie in die SPD ein und brachte sich bei den Jusos bis auf Landesebene ein. 1971 – 1995 war sie ASF-Vorsitzende Stadt Landshut (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) 1974 – 1994 ASF- Bezirksvorsitzende Niederbayern/Oberpfalz. In diesem Zeitraum gehörte sie auch dem Bundesausschuss der AsF an. Hier richtete sie ihr Hauptaugenmerk darauf Frauen in die Politik zu bringen, was ihr auch mit großem Erfolg gelang. Über viele Jahre hinweg war und ist sie bis heute noch Mitglied in den Vorständen der Partei bis auf Bundesebene. Nachdem ihr Mann sich ab 1996 voll und ganz seinem Bundestagsmandat widmen wollte und sich nicht mehr in den Stadtrat wählen ließ, kandidierte Ute Kubatschka und erhielt auch das Stadtratsmandat durch die Landshuter*innen. „Damals machte man das nicht, dass man als Ehepaar im Stadtrat war.“, begründet sie die erst spätere Entscheidung für ein kommunales Mandat, welches sie bis 2014 ausübte hatte. Sie war während dieser Zeit Mitglied im Jugendhilfeausschuss, Kultursenat, Sportsenat, Verkehrssenat, Rettungszweckverband, im Liegenschaftssenat, Haushaltsausschuss, Kultursenat, Zweckverband „Südostbayerisches Städtetheater“ und im Beirat für Migration und Integration, im Beirat für Menschen mit Behinderung. 2002 bis 2014 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ein besonders großes Anliegen war ihr über die gesamten 18 Jahre hinweg ihre Mitarbeit im Umweltsenat, denn genau wie ihr Mann setzte sie sich schon immer hartnäckig für Umweltthemen ein. Beim Ausstieg aus der Kernenergie formulierte sie die ersten Anträge dazu bei den Jungsozialisten Anfang der 70er Jahre mit der Begründung „solange wir nicht wissen, wohin mit dem Müll, können wir den Schrott nicht produzieren“. Sie engagierte sich in der Friedensbewegung ebenso wie beim langwierigen Kampf um die Fristenlösung beim § 218. Die Errichtung von Frauenhäusern war längst in der Politik angekommen und es waren viele Erfolge zu verzeichnen, nur in Landshut biss man auf Granit. Also suchte man neue Wege und nach langer Vorbereitungszeit wurde 1982 die Frauenhausinitative Landshut gegründet. Ute Kubatschka war Mitbegründerin und Motor dieser Initiative und hat bis zur Gründung der Frauenhäuser im Jahr 1992 die Arbeit nachdrücklich vorangetrieben. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielseitigen ehrenamtlichen Tätigkeiten der Jubilarin, man könnte wahrscheinlich eine ganze Serie an Presseberichten schreiben. Für Ihre vielen kommunalen Verdienste erhielt sie 2008 die kommunale Verdienstmedaille in Bronze und für ihre unermüdlich ehrenamtliche Arbeit in der SPD wurde Ute Kubatschka die höchste Auszeichnung der Bayern SPD, die Vollmar-Medaille, verliehen.
„Zwei Grundsätze stehen für den Namen Kubatschka in Landshut: Prinzipienfestigkeit und der Blick in die Zukunft.“, bescheinigt Fraktionsvorsitzende Anja König den beiden Jubilaren. Beide hätten auch immer den politischen Nachwuchs im Blick gehabt und unterstürzt: „Für mich ist Ute so etwas wie meine politische Mama. Wenn du mir damals nicht die notwendigen Schubser gegeben hättest, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen auch politische Verantwortung zu übernehmen in und für die Partei und dafür bin ich dir auch heute noch sehr dankbar.“