Es mag mehrere Ansichten geben zur von der SPD-Fraktion beantragten Umbenennung des Bismarck-Platzes. Was aber in den Leserbriefen vom 20. Juni an Häme und Feindseligkeiten über die Partei SPD ausgeschüttet wird, läßt tief blicken.
Drohenden Wahlerfolg der SPD verhindern
Richtig ist, dass der Reichskanzler Otto von Bismarck die Sozialversicherung eingeführt hat. Man muß aber auch wissen, dass das nur geschah, um einen damals drohenden Wahlerfolg der SPD zu verhindern. Die SPD hatte nämlich im 19. Jahrhundert schon Arbeiterbildungs und Unterstützungsvereine. Die Herrschenden wollten damit diesen freiwilligen Sozialversicherungen, auch der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeiterverbände, die wirtschaftliche Grundlage entziehen und Sozialaufstände verhindern. Zitat Bismarck: „Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“ (Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/35). Soviel dazu.
Gerd Steinberger ist ein anständiger Mensch und ein fleißiger Handwerker!
Der Antrag der SPD-Fraktion gibt einem Herrn Dr. Anetsberger noch lange nicht das Recht, einen anständigen Menschen, Stadtrat und fleißigen Handwerksmeister, Herrn Steinberger, auf eine Art zu kränken, die ehrverletztend ist. So etwas tut kein gebildeter Mensch, es sei denn, die lange Ausbildung und auch eine Promotin bedeuten nicht automatisch, dass der Abschluss eine Bildung, vielleicht sogar eine Herzensbildung mit sich bringt.
Man könnte fast davon ausgehen: Denn, wenn dieser, mir leider nicht bekannte, nur in Auszügen veröffentlichte, Gegen-Antrag der AfD von dem Herrn Doktor als „höchst intelligent“ und „als eine sehr gekonnte Form der Auseinandersetzung“ bezeichnet wird, frage ich mich schon: Hat er bei der Formulierung mitgewirkt?
So jemand ist vereidigter Richter am Bayerischen Verfassungsgerichtshof….
Was ich dem Bericht der LZ zum Inhalt des AfD-Antrags entnehmen konnte, wären Kurt Eisner (Der erste Ministerpräsident und Ausrufer des Freistaates Bayern nach der Revolution 1918), sowie Wilhelm Hoegner, Ministerpräsident von Bayern nach dem 2. Weltkrieg und Vater der Bayerischen Verfassung) nur bedingt für die Benennung eines Platzes geeignet. Diese Feststellung ist sehr bemerkenswert, weil ja in der AfD-Fraktion mit dem neuen Stadtrat Wolfram Schubert ein Oberstaatsanwalt und am 29.1.2019 vereidigter Richter am Bayerischen Verfassungsgerichtshof!! sitzt, der sicherlich diese abwertenden Äußerungen mit formuliert hat.
Auch die Auslassungen über unseren Ralf Stegner sind höchst primitiv. Von ihm und seiner demokratischen Einstellung und Haltung können sich viele Großmäuler eine Scheibe abschneiden. Ausser einer Einbildung scheint mir da auch keine Bildung.
Wie wäre es mit „Reichwein-Fest-Platz“?
Nun, zum Leserbrief des Stadtrats Reichwein der CS usw.-Fraktion möchte ich nur sagen: Er braucht keine Angst um sein Fest zu haben. Vielleicht wärs ihm lieb, den Platz in „Reichwein-Fest-Platz“ umzubenennen. Da könnt man sicher drüber reden.
Maria Haucke
84034 Landshut